Beschreibung
Von der Hülle grüßt der Pfau. Stolz, farbenprächtig, und längst nicht so eitel wie es das Klischee will. Trotz ist für ihn keine Masche, sondern seine Solidaritätserklärung mit all den bunten Vögeln, deren Lieder den grauen Weltansichten trüber Nationalisten widersprechen. Canaries in a Coal Mine spielt dem Leben und der Vielfalt zu. Mit Kraft und Liebe. Wie immer eigentlich. Und doch fand während der Entstehung der Platte ein Feinschliff, beinahe eine Formvollendung statt. Die vier Männer mit den teils gegensätzlich erscheinenden kulturellen Sozialisationen, schöpfen heute stärker denn je aus ihren individuellen Kreativquellen. Die 11 Songs richten sich nicht gegen irgendwen. Sie ergeben zusammengenommen viel mehr ein leidenschaftlich artikuliertes Plädoyer für Vielfalt, Toleranz, und die Offenheit, Unterschiede nicht nur auszuhalten, sondern regelrecht zu feiern. Das munter zappelnde Afraid No More greift die kollektive Angst aller Andersfarbigen, Andersdenkenden und Andersliebenden vor Ablehnung und Ausgrenzung auf, kehrt sie aber in den Stolz aufs Anderssein um. Das schnell getaktete We Are Still Here wiegt mit seinem simplen, aber umso effektiveren Hände-in-die-Höhe-Chor in der Gewissheit, dass wir immer noch mehr sind als die Spielverderber am rechten Rand. Happy ist der Gegenentwurf zur Angst, ein musikgewordener Affirmationssatz, der mit berührendem Chorgesang an die Hoffnung appelliert. Baum könnte als mandolinen- und geigenstarker Song auch auf staubigen Country Roads spielen, ist aber eine Huldigung an den Wald, die Natur, die nicht fragt, wer man ist, sondern die in ihrer großen, leisen Anmut umarmt. Laterna Magica schließlich führt ins Licht, in die Hoffnung. Und es unterstreicht als letzter Song der Platte, dass Canaries In A Coalmine den vorläufigen kreativen Höhepunkt der nimmermüden, dauerkreativen Bukahara ist… (BML Records/ 2023)