Mittwoch, 9. Dezember
Zum Geleit: Da es auf Weihnachten zugeht und Weihnachten nach heutiger Auffassung vorrangig das Fest der Wünsche ist, stehen die Gäste des Café Riptide heute vor der Wahl, entweder von einem Wunsch zu berichten, den sie sich bereits erfüllt haben oder noch erfüllen möchten, oder sich ein Gedicht auszudenken.
Chris und André haben im Achteck vor dem Riptide immer noch Tische und Stühle unter dem Schirm stehen, und die werden auch immer noch genutzt, von Rauchern zumeist. Dabei ist es heute wenngleich trocken, so doch recht kalt. Immerhin lässt sich die Sonne gelegentlich blicken. Das ist so ungewöhnlich, dass es sich bei den Gästen deutlich bemerkbar macht. „Alle strahlen heute, die reinkommen“, stellt André daher fest. Und lässt sich seinerseits ansteckend davon anstecken.
„Was ist denn gerade die Suppe der Woche?“, fragt Manu vom Platz vor der Theke aus. „Linsensuppe nach Omas Rezept“, sagt André über die Theke hinweg. Manu bestellt davon. „Weil die Linsen die Flüssigkeit eingezogen haben, ist aus der Suppe ein Eintopf geworden“, erklärt André, als er Manu die Schüssel bringt.
„Sondersendung“ heißt die Silvesterparty, die im Fernmeldeamt steigt und an der auch das Riptide beteiligt ist. André weist auf die entsprechenden Flyer hin, die seit einiger Zeit der Tresen schmücken. Auch weist er darauf hin, dass am Samstag, 19. Dezember, Monsieur LeSupersexuel im Riptide seine „Sinful pleasures a-go-go“ ausleben wird. „Das ist Helge, der hat oft in der Haifischbar aufgelegt, das ist das dritte Mal, dass er das jetzt bei uns macht“, erklärt André. Und schlägt das aktuelle „intro“ auf, da ist „The Ghost That Broke In Half“, das neue Album der Göteborger Band Boy Omega, in der Rubrik „Platten vor Gericht“ auf Platz fünf von zehn. Das Album ist auf dem Riptide-Label erschienen. Außerdem berichtet André von Franzi, der neuen Aushilfe. „Sie macht das Team komplett“, sagt er. Kathi, Sina und Franzi ermöglichen Chris und André jetzt mehr Freiraum, sich um andere Belange des Cafés zu kümmern.
Chris sitzt nämlich auch jetzt wieder in seiner Büroecke. Man hört aus dem Winkel abwechselnd Tastaturklappern, Stuhlknarren und Sichamtelefonverabschieden. Ansonsten hört man recht wenig im Riptide, obwohl es voll ist. Eine beinahe andächtige Stille macht die allgemeine strahlende Entspanntheit greifbar. Jetzt steht Chris auf und sortiert einige Belege in die Schublade am Tresen. Er guckt in den Raum und stutzt: „Sind so viele Leute da – was ich immer nicht mitkriege.“ Er dreht sich zufrieden um und kehrt an seinen Arbeitsplatz zurück.
„Ich habe mir den Wunsch erfüllt, nach erfolgreicher Abschlussarbeit einen Thorens-Plattenspieler zu kaufen“, sagt Manu, als er seine Suppenschüssel geleert hat. „Ich habe mir gesagt: Wenn das gut läuft und ich damit fertig bin, erfülle ich mir den Wunsch.“ Ein TD 147 ist es. „Nicht das Überding“, meint er, „aber ein schönes Ding aus den 80ern.“ Gefunden hat er ihn in einem Laden, dem er bereits seit längerem vertraut: „Neuklang, am Affenfelsen, der Typ ist schon älter, der erklärt einem auch alles, wenn er was heile macht.“ Die Abschlussarbeit hat Manu in seinem Hauptfach Politikwissenschaft geschrieben. „Einen Großteil der Arbeit habe ich im Riptide fertiggestellt“, erzählt er grinsend. „Im Sommer habe ich mich immer draußen hingesetzt mit meinem Minilaptop, und wenn’s gut gelaufen ist, habe ich mir Platten mitgenommen, wenn es nicht gut gelaufen ist, habe ich mir nichts mitgenommen.“ Stressig sei die Zeit gewesen, aber damit habe er sie sich etwas versüßt. „So habe ich mein gesamtes Monatsgeld abgesetzt“, sagt er. Doch ganz vorbei ist es noch nicht: „Jetzt lerne ich für die Abschlussprüfung, das ist noch alter Magisterstudiengang.“ Die Freunde, auf die er gewartet hat, sind inzwischen eingetrudelt. Manu setzt sich zu ihnen, es gibt ein großes Hallo.
Von seinem Tisch in der Ecke geht Dennis nach draußen, um zu rauchen. Ein Wunsch fällt ihm nicht gleich ein, „da muss ich erst überlegen“, sagt er. Und überlegt. Und sagt dann grinsend: „Wie letztes Jahr: Weihnachten nur mit Alkohol.“ Vom Wunsch schweift er ab. Das Fernmeldeamt, in dem auch die Silvester-Sondersendung stattfindet, interessiert Dennis. Zum Silver Club, der dort am vergangenen Samstag stieg, war er jedoch nicht in Braunschweig. „Mal sehen, ob ich es überhaupt mal in den Laden schaffe“, sagt er. Denn er beabsichtigt einen Umzug nach Berlin, außerdem soll das Gebäude im August schon abgerissen werden. „Ich habe gehört, dass im April Schluss ist mit Veranstaltungen“, sagt Dennis und zieht an der Zigarette. „Irgendwann bin ich nur noch zu Besuch in Braunschweig, dann interessiert mich das nicht mehr so.“ Er hat aufgeraucht, nimmt seine Zigaretten vom Tisch und geht an den Tresen, um sich von André einige LP-Schutzhüllen und Innen-Sleeves geben zu lassen, bevor er in die kühle Dezemberluft zurückkehrt.
Mit strahlenden Augen erzählt André von den Movie Days, die kürzlich an zwei Tagen in der Stadthalle stattgefunden haben. „Der Beißer, Jay und Boba Fett waren da, also Richard Kiel, Jason Mewes und Jeremy Bulloch“, schwärmt André. „Ich bin da wie ein kleines Kind herumgelaufen, habe mich in ein Raumschiff gesetzt, und meine Freundin musste alles fotografieren.“ Andrés Augen werden immer größer. „Der Beißer hat meinen Kopf so in die Zange genommen“, sagt er und deutet es mit seinen Händen an. Gregor, der gerade mit beschlagener Brille ins Café kommt, fragt André nach einigen Bestellungen. „Viele Leute sind da auch in Verkleidungen hingekommen“, sagt André noch und reicht Gregor die Califone-LP „All My Friends Are Funeral Singers“ herüber. „Die Califone ist da“, kommentiert André und dreht sich zurück ans Plattenfach neben dem Kühlschrank. Gregor nimmt seine Brille ab, als André ihm mit den Worten „und diese hier“ eine weitere LP reicht. Gregor kann mit beschlagener Brille so wenig sehen wie ganz ohne und braucht etwas Zeit, um „Roots To Grow“ von Stefanie Heinzmann zu erkennen. „Nee, die habe ich nicht bestellt“, wehrt Gregor lachend ab, und ebenso lachend steckt André die Platte zurück ins Fach. „Brauchst du ein Tuch?“, fragt er Gregor. „Nein, das bringt nichts“, antwortet der, „die beschlägt sowieso gleich wieder.“ Er geht an die LP-Fächer und versucht, die Neuheiten zu erkennen.
„Im Film ‚Sneakers – die Lautlosen’ sagt der Blinde: ‚Ich möchte Frieden auf Erden und eine gute Gesinnung für Jedermann’, und der CIA-Mann antwortet: ‚Wir gehören zur Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, wir machen so etwas nicht!’“, antwortet Sebastian auf die Frage nach dem Wunsch. Er sitzt draußen am Tisch und raucht. Janett neben ihm lacht. „Das habe ich auch als Sample in einem Song gehört“, fügt Sebastian hinzu. Das macht Janett neugierig: „Wo denn?“ Doch Sebastian ist sich nicht sicher, tippt vorsichtig auf die Wohlstandskinder und liegt damit richtig. „Die Welt von Mitteleuropa aus“ heißt der Song. „‚Frieden auf Erden und eine gute Gesinnung für Jedermann’ antworte ich immer, wenn mich einer fragt, was ich mir wünsche, wie bei einer Sternschnuppe“, sagt Sebastian. „Das sage ich immer, auch wenn’s was anderes war.“ Janett würde gerne dichten, mag aber die langweiligen Paarreime nicht, die ihr spontan einfallen. Auch Sebastians Angebot, dazu eine Beatbox zu machen, kann sie nicht dazu umstimmen, die Reime dennoch zu nennen. „Ich wünsche mir einen Einfall für unter meinem Hochbett“, sagt sie daher. „Mit McDonald’s-Bällen hinter Plexiglas, so was bräuchte ich für unter meinem Hochbett – oder einen anderen Einfall.“ Sie erklärt, dass sie das alte Sofa, das einmal darunter stand, überraschend auf dem Sperrmüll loswerden konnte, ohne sich rechtzeitig um einen Ersatz dafür kümmern zu können. „Da ist jetzt nichts, ich sitze auf dem Boden, hab schon angefangen, meinen Hocker zu lackieren und eine Werkstat einzurichten“, sagt sie hilflos. Die Sache mit dem Reim lässt sie aber auch nicht los.
Zu einem Nachgespräch über den fünften Silver Club am vergangenen Samstag treffen sich Skapino, der den Löwenanteil der Organisation übernommen hat, und „Soundschwester“ Claudy, die eine Hälfte der DJs stellte, im Riptide. „Hurra, wir leben wieder“, sagt Skapino, während er seine Jacke über die Stuhllehne hängt. „Und wir sind fast fertig mit Abbauen.“ Er setzt sich, Claudy hat ihren Platz auf der gemütlichen Bank gefunden, die seit kurzem im Riptide steht. „Wollt ihr erst mal ankommen?“, fragt André und begrüßt die beiden. „Wir sind da!“, ruft Skapino und bestellt einen Milchkaffee. Claudy überlegt, dass sie gerne Kaffee und etwas Limonadiges tränke, und wirft einen schnellen Blick in die Karte. „Habt Ihr Bionade?“, fragt sie André. Der bestätigt das und ergänzt: „Aber auch Bios.“ Das weckt Claudys Neugier. Sie lässt sich die Sorten aufzählen und entscheidet sich für Lemon Grass und einen Cappuccino. „Ich würde auch gerne Kuchen oder Gebäck bestellen, was habt ihr denn da?“ André beginnt, einige Muffinsorten aufzuzählen, und Claudy wählt einen mit Schokolade. André schreibt mit und wendet sich der Küche zu. „Hast du einen Überblick, wie viele Leute da waren?“, wendet sich Claudy jetzt an Skapino. „Dazu habe ich unterschiedliche Aussagen gehört“, sagt der. „Manche sagen über 500…“ Claudy unterbricht überrascht: „Über 500?“ Skapino nickt: „Im Durchlauf, bei der Party waren es 250 bis 300, bei der Lesung 100 bis 150 vielleicht.“ Sie amüsieren sich darüber, wie schwierig es war, die Leute um fünf Uhr morgens aus dem Fernmeldeamt zu bekommen. „Hinterher haben einige noch mit den herumstehenden Gitarren der Musiker ein Sit-In gemacht“, erinnert sich Skapino. „Das war geil“, fällt Claudy gleich ein. Und zieht Bilanz: „Das war die geilste Party, auf der ich auflegen durfte.“ Und ausnahmsweise einmal die punkig-rockigen Sachen. Mit „Feliz navidad“ von den Voodoo Glow Skulls zum Beispiel hatte sie den meisten Gästen einen nachhaltigen Ohrwurm gezaubert.
Claudy ist geboren in Sachsen, in Aue, im Erzgebirge, und aufgewachsen zwischen Stuttgart und Tübingen. Seit zehn Jahren lebt sie in Niedersachsen, seit sechs Jahren in Braunschweig. „Schwippbögen, so Krempel wie Räuchermändlä, das hab ich auch“, sagt Claudy. Als Skapino überrascht lacht, fügt sie hinzu: „Aber nicht so viele.“ Sie grinst. Das Räuchermändle spricht sie eher schwäbisch als sächsisch aus. „Ich kann viele Dialekte“, sagt sie daher. „Und auch viele Töne – Soundschwester eben.“ Sie lächelt.
Zurück zum Silver Club. Claudy erzählt Muffin essend, wie sie am Samstag kurz bei Pizza Hut um die Ecke etwas essen wollte. „Da gehe ich ja nie hin“, sagt sie. „Und treffe zwei Leute aus Hannover, die sagen: ‚Du legst heute auf, da gehen wir hin!’“ Sie wundert sich. Skapino lacht: „Ich hab deutschlandweit Werbung gemacht, hab ich das nicht erzählt?“ Zumindest bei Radio ffn hatte er eine Ankündigung eingereicht. „Aber ich habe einer Freundin bei ffn eine Einladung geschickt, die hat das dem Verantwortlichen gegeben.“ Und der hat daraufhin für den Silver Club geworben. Doppelt ist sicher.
„Wie findest du den Schweinebärmann?“, fragt Claudy ganz unvermittelt. „Ich finde den knuffig“, sagt Skapino. Das wiederum findet Claudy knuffig. „Da hab ich auch schon aufgelegt, Polkatronics, Partymusik, mit La Cherga, die haben Balkan-Musik gemacht mit Drum & Bass.“ André kommt an den Tisch und fragt: „Möchtet ihr noch etwas trinken?“ Claudys Antwort sorgt für überraschte Stille: „Ich hätt gern’n Schnäpsken.“ André stutzt kurz: „Einen Schnaps?“ Skapino schwindelt: „Sie hat ja auch beim Silver Club ordentlich gebechert.“ Claudy bestätigt das: „Fünf Flaschen Wasser hab ich weggezogen, fünf Flaschen Klaren.“ Sie bleibt beim Auflegen jedoch am liebsten nüchtern und sagt: „Das Auflegen macht doch den Rausch.“ Jetzt bestellt sie sich aber einen Gin Tonic.
Claudy strahlt nicht nur ansteckende Zufriedenheit aus, sie ist auch zufrieden. „Ich hab das perfekte Leben“, sagt die studierte Theater- und Medienwissenschaftlerin und erzählt, dass sie und ihre Freundin zwei Kinder in Pflege haben. „Wir sind wie ein Heim in klein, eine Familie – das ist meine Arbeit“, sagt sie. „Und ich kann alles machen, Musik und Kultur.“ Dabei hat sie ein großes Verantwortungsbewusstsein: „Nächstes Jahr mache ich eine Prüfung zur Erzieherin.“ In sechs Jahren sind die beiden Kinder aus dem Haus. „Vielleicht nehmen wir dann wieder Kinder im schulpflichtigen Alter auf“, sagt Claudy. Sie strahlt, sie schwärmt – „Ein geiles Leben.“
Was sie auch noch macht: Rockabella, die Frauenparty im Jugendzentrum Neustadtmühle, seit zwei Jahren. „Rockabella Riot hieß das früher, aber die Mädels hier sind nicht so auf Riot aus“, grinst Claudy. Auf Radio Okerwelle hat sie außerdem eine Sendung, „Soulseduction“, sonntags ab 23 Uhr. Und sie ist Mitglied der Impro-Theatergruppe „Die Freispieler“. Ans DJen ist sie über ihre Brüder gekommen, die ungefähr zehn Jahre älter sind als sie. „Ich hab immer deren Platten gehört“, erzählt Claudy. Irgendwann sollte sie dann auf den Partys der Brüder auflegen. „Die fanden das gut, so hat’s angefangen – mit 16“. Erst seit zwei Jahren macht die Über-30-Jährige das öffentlich. Ihre Co-DJane beim Silver Club, Ina, kannte sie vorher gar nicht – was nicht so wirkte. „Wir haben nur vorher telefoniert und abgemacht: Ich spiele die rockigen Sachen, sie die elektronischen.“ Und das hat prima funktioniert.
An Skapino richtet Claudy eine Neuentdeckung: den Sampler „No New Tales To Tell“, einem Tribute-Sampler an Love And Rockets, mit Black Francis und Puscifer. Darüber kommen Skapino und Claudy darauf, dass beim Silver Club überwiegend ältere Gäste waren. „Deshalb heißt der auch Silver Club“, behauptet Skapino grinsend. „Echt, ist das der Grund?“, fragt Claudy zu Recht ungläubig. Skapino berichtet: „Nein, wir wollten einfach mal etwas Helles bieten, nicht immer so dunkle Discos – wir haben aber nicht bedacht, wie teuer das ist.“ Er denkt kurz an den roten Molton im Fernmeldeamt: „Obwohl – jetzt müsste er eigentlich Red Club heißen.“
Allmählich muss Claudy aufbrechen, zur Theaterprobe. An die Riptide-Gäste richtet sie einen Reim:
„Ich bin so gern im Riptide und sah Dich manchmal dort –
Ich finde, dies Café ist Braunschweigs schönster Ort!“
An Skapino ist es, zu wünschen: „Ich möchte, dass die Menschen wieder menschlicher werden.“
Bevor auch er geht, erzählt Skapino noch von seiner Wohnungssuche in Braunschweig und davon, wie er begann, hier Netzwerke zu bilden. Er nennt es „WG-Surfen“: „Ich kannte keinen in Braunschweig, hab mir WGs angeguckt, bin eine halbe Stunde da gewesen, hab Tee getrunken, über die Wohnung geredet, weiter zur nächsten – ich dachte mir, da könnte man ein Hobby draus machen.“ Hat er aber nicht, denn: „Irgendwann musste ich ja eine Bleibe finden.“
Als offizieller Flyer-Verteiler des Universum-Kinos strömt Stammgast Micha ins Café. „Guten Tag“, grüßt er André. „Ich komme vom Universum-Kino und möchte die alten Flyer gegen die neuen austauschen.“ André zeigt hinter ihn an die Wand und sagt: „Du kannst die Flyer in die Box stellen.“ Micha dreht sich um: „Ah, vielen Dank.“ Er nimmt die Flyer von letzter Woche aus dem ihm gründlich bekannten Kasten und ersetzt sie durch das Programm für kommende Woche. Weil Michas Tour bis zu fünf Stunden dauert, kann er sich zwar eigentlich nicht lange im Riptide aufhalten, bestellt aber dennoch eine Hausmarke. Und berichtet von seinem Wunsch: „Mit einer attraktiven Frau im Kino sein. Hab ich mir erfüllt.“ Gesehen haben sie „Die Weihnachtsgeschichte“ von Walt Disney. „In 3D“, ergänzt Micha. „Der Film war sekundär. Wenn nicht sogar tertiär, aber der Film war auch gut, deshalb war alles gut.“ Derweil steht Stefan von seinem Tisch auf und fragt André nach einem Kinoprogramm vom Cinemaxx. „Haben wir nicht, aber ich kann im Internet gucken“, sagt André. Stefan druckst herum. „Dann muss ich ja peinlicherweise sagen, welchen Film ich sehen will: ‚Wo die wilden Kerle wohnen’.“ Von Micha bekommt er jedoch sofort Bestätigung: „Ist bestimmt gut, ist von Spike Jonze.“ André findet den Film im Online-Programm nicht, was Stefan wundert. Im aktuellen Subway liest er daraufhin, dass der Film erst am 17. Dezember anläuft, was ihn nicht minder wundert. Ein Wunsch fällt ihm daher schnell ein: „‚Wo die wilden Kerle wohnen’ gucken.“ Beim Blättern in der Subway entdeckt er eine Anzeige vom Kunstmuseum Wolfsburg und fügt hinzu: „In die James-Turrell-Ausstellung gehen – das ist ein Wunsch, den ich mir noch erfüllen möchte.“ Stefan geht zurück an seinen Tisch und berichtet dort, dass der Film erst übernächste Woche anläuft. Micha hat jetzt seine Hausmarke ausgetrunken, verabschiedet sich von Chris und André, geht in die Dunkelheit hinaus und schwingt sich auf sein Fahrrad, Flyer verteilen. Morgen wird im Riptide mit Lord Schadt gewichtelt.
Matze (van Bauseneick)
www.krautnick.de
Hallo Matze,hallo liebes Riptide!
Danke für die lieben gestrigen Auftrittsgrüße, sind angekommen! 🙂 Leider habe ich es beim BS-Besuch nicht in euren Laden geschafft – ich gelobe fürs nächste Mal Besserung!
Ganz liebe metallisch-literarische Grüße,
Annika