Samstag, 16. Januar
Nina schreibt:
Wir waren zu viert und kamen aus dem Kino, so ca. 23.30 Uhr. Natürlich haben wir von der Party im Café Riptide gehört und sind in die Richtung geschlendert. Im Kopf war aber der Gedanke, dass um diese Uhrzeit doch niemand mehr da ist und die Party ohne uns gelaufen ist. Um so überraschter waren wir dann, als wir schon zu Beginn des Handelweges Musik und Lachen aus dem Café gehört haben… Mit Vorfreude sind wir dann eingetreten und begegneten gleich vielen gut gelaunten Menschlein mit Sekt und Co. Alle in guter und lockerer Stimmung. Einen Sitzplatz haben wir nicht gleich finden können, aber konnten uns dann doch auf zwei kleinen Sitzwürfeln niederlassen und quatscheln.
Mein Eindruck war sehr positiv. Eine entspannte Atmosphäre und dann doch so „kicksig“ und frisch. Ich finde es schön, dass es dort an jeder Wand und Ecke etwas zu entdecken gibt: bunter Bilder, Spielzeug, spannende Leute… Ein bissel wie bei Oma in der Stube.
Leider wurde kurz nach unserem Eintreffen doch der Laden geschlossen. Eine sehr nette und hübsche Dame fragte uns nach unserer Meinung und bat uns, bald wiederzukommen. Nach einer sehr herzlichen Knuddelage ihrerseits sind wir dann weitergezogen.
Janna schreibt:
Die Riptide-Lounge ist so gemütlich, dass ich am liebsten hierbleiben würde – wenn ich nicht Nichtraucherin wäre. Die Wände in Rot und Pink und etwas Gold, zum Teil mit passender Riptide-Tapete versehen, knüpfen an den maurischen Charakter des Gebäudes an, inklusive Sitznische und Kerzen. Es ist voll, doch ich finde dennnoch, was ich suche: Das WC ist nicht mehr auf interessant verschlungenen Wegen, sondern ebenerdig zu erreichen und auch für Leute geeignet, die größer sind als 1,48 m.
Lina schreibt:
Es war gut besucht: Immer wieder kamen Gäste mit beschlagenen Brillen, die nach einem Platz suchten, und die Kellner kamen kaum mehr hinterher, den zahlreichen, lautstark und fröhlich geäußerten Bestellungen Folge zu leisten. Die Raucher freuten sich, dass sie in den neuen Räumlichkeiten rauchen durften, die Nichtraucher, weil der Nichtraucherbereich davon höchstens optisch etwas mitbekam und sie, wie sonst auch, bei den Platten saßen, und man freute sich kollektiv darauf, dass die Lücke dazwischen bald durch Sonnenschirme und Sitzgelegenheiten im Innenhof geschlossen werden würde.
Mittwoch, 20. Januar
Der ganze Schnee, der seit Weihnachten alles bedeckte, ist inzwischen weg. Die wenigen Reste sind so grau wie der Himmel. Umso besser, dass das Riptide schon kurz vor Mittag geöffnet hat. Noch ist es ruhig, zwei Gäste sitzen am Tisch, ein weiterer blättert in den LPs. Chris steht hinter der Theke und wirkt ratlos. „Gestern habe ich den Monitor ausgemacht, heute geht er nicht mehr an – das kann doch nicht sein, der kann doch nicht über Nacht kaputt gehen!“ Er krabbelt unter die Theke. „Da muss ich unten bei den Kabeln gucken.“ Seine Stimme klingt gedämpft. Sollte der Monitor wirklich kaputt sein, wäre das problematisch: „Es fällt viel weg, was ich nicht machen kann, und außerdem wird auch noch ein neuer Monitor fällig.“
Von den LPs kommt Dennis herüber. „The XX habt ihr nicht hier?“, fragt er Chris, der sich von unter der Theke erhebt. „Da muss ich gucken“, sagt Chris. „Die geht täglich rein-raus – hier kann ich nicht gucken, das muss ich hinten machen.“ Also geht er an den PC im versteckteren Büro-Teil des Cafés. Nach einer Weile kehrt er zurück und überbringt Dennis die schlechte Botschaft: „Beides ist raus, auf die LP warten wir schon länger, die CD kommt morgen.“ Dennis würde jedoch lieber die LP haben wollen. „Kann ich verstehen, die ist super gemacht, mit dem X als Cut-Out – die ist saugeil, die Platte, taucht auch in allen Bestenlisten auf, seitdem kriegen wir noch mehr Nachfragen.“ Chris klettert wieder unter den Tresen und fördert einen schwarzen Stecker zutage. „Den Netzstecker hab ich gefunden“, sagt er zwar erstaunt, aber doch nicht so recht zufrieden, weil das dem Monitor nicht hilft. „The XX hab ich bei Tracks auf arte gesehen“, kehrt Dennis zum Thema zurück. „So wie ich haben bestimmt auch viele die Band dadurch entdeckt.“ Chris werkelt weiter an der Steckleiste herum. „Alle gehen jetzt ihre eigenen Listen durch und gucken: Hab ich was verpasst?“, sagt er. Es klackt, wenn er Stecker zurück in die Leiste drückt. „Da taucht alles auf, was 2009 gut war: La Roux, Mumford And Sons, The XX – die sind alle bei mir auch auf der Bestenliste.“ Es piept. Chris stutzt und blickt verdutzt auf den Monitor. „Der ist wieder da!“, stellt er fest. „Ich hab alle Stecker rausgenommen, die Kabel geradegezogen – der kann doch nicht einfach kaputtgehen, der muss rauchen, blitzen, pfffff, aber doch nicht so still und heimlich…“ Chris klackert an der Tastatur. „Schlimm ist, wenn man nicht weiß, woran’s gelegen hat.“ Jetzt kann er Dennis auch wieder vom der Theke aus Fragen nach LPs beantworten.
Seit Samstag ist das Riptide größer. Gegenüber, am anderen Ende des Achtecks, eröffneten Chris und André die Rip-Lounge. Eben geht Chris an den besetzten Tisch im Haupt-Café und fragt nach weiteren Wünschen. Timo fragt Chris nach der Rip-Lounge. „Das ist der Raucherbereich, wir haben 23 neue Sitzplätze und WCs drüben, man muss nicht mehr den Schlüssel holen“, zählt Chris auf. Timo fragt nach Partys in zwei Räumen, die jetzt möglich wären. Chris nickt: „Wir haben im Februar eine Party und überlegen, die auch drüben über Funk mit der PA zu beschallen.“ Timo steht auf. „Das guck ich mir mal an.“ Er verlässt das Café, überquert den Handelsweg und öffnet die Tür zur Rip-Lounge. „Wow!“, staunt er. Bis auf das Hellgrün sind alle Farben aus dem Haupt-Café auch hier zu sehen, die schmucke Tapete reicht bis in Kopfhöhe, Bänke stehen parallel zueinander, vorne stehen Stühle an den Tischen. Am Fenster, das dem großen Fernseher-Fenster im Haupt-Café fast gegenüberliegt, steht ein Schild mit der Aufschrift „Suppe der Woche: Kohlrabi-Möhren-Cremesuppe“ und eine Vase mit Nelken. Eine Vase mit Tulpen steht auf einem der Tische. Am Ende der einen Bankreihe machen Kissen aus einer zugemauerten Fensternische eine gemütliche Sitzecke. Neben der Tür hängt ein Kasten mit der Aufschrift „Bestellen? Drück mich!“ und einem Knopf in der Mitte. „Das sieht aber gut aus“, findet Timo mit einem Blick in die Runde und kehrt dann wieder zurück an den Tisch im Haupt-Café.
Dort berichtet Chris vom Samstag. „Um 15 Uhr haben wir offiziell das Band durchgeschnitten“, sagt er. So richtig fassen kann er nicht, woran er sich erinnert: „Die Leute hatten wohl die Party des Jahres erwartet, sie zumindest daraus gemacht – sie kamen und kamen und kamen…“ Freunde und Fremde, ein Riesentrubel, mit ihm und André sechs Helfer im ständigen Einsatz.
Mit Plakaten kommt Stefan herein und fragt, ob Chris die aufhängt. Der sichert das zu. Von Radio Ferner kommt Stefan. „Wir machen Hörproben bei uns, Freitag geht’s los“, sagt er. Um Plattenspieler der unterschiedlichsten Preisklassen geht es dann. „Wir haben euch schon viele Leute geschickt“, sagt Chris und nimmt die Plakate entgegen. Stefan bestätigt: „Ja, da kommen viele junge Leute zu uns, und immer, wenn’s um Platten geht, frage ich, kennste das Riptide?, und die kennen das auch.“ Chris grinst: „Das sind wohl die, die wir zu euch geschickt haben.“ Aber bei den jungen Leuten will es Stefan nicht belassen. „Wenn mal ein paar ältere Leute zu euch kommen, die sind auch von uns“, sagt er und erzählt, dass die es nicht glauben können, wenn er ihnen sagt, dass es in Braunschweig einen Laden gibt, in dem man Platten kaufen kann, „und zwar nicht gebrauchte, sondern richtig neue.“ Ihm selbst gehe es genauso: „Ich will auch nicht nur die alten Sachen hören.“ Deswegen hat er zwar für die Kunden viele ältere LPs und CDs für die Hörproben im Geschäft. „Neue Musik wollen die meisten nicht hören, aber manchmal lege ich dann auch Bonnie ‚Prince’ Billy oder Seasick Steve auf, da fragen die Kunden dann schon mal, was das ist.“ Die Live-Platte von Bonnie „Prince“ Billy hat einen tollen Sound, findet Stefan. „Und wenn ich mal Seasick Steve auflege, sagt trotzdem keiner: Das nervt“, berichtet er. Erst seit wenigen Monaten sucht Stefan überhaupt wieder nach neuer Musik. „Ich war ein paar Jahre weg davon“, sagt er. Familie, Beruf und so weiter. Jetzt hat er einen Account bei Napster. „Da lade ich mir Alben herunter, höre sie mir an, und was mir gefällt, das kaufe ich mir auf Platte.“ So hat er schon eine Menge Sachen kennen gelernt, über die er ohne Napster nie gestolpert wäre. „Die Mountain Goats oder My Morning Jacket hört man ja nicht im Radio”, bedauert Stefan. „Und die habe ich bei Napster entdeckt“. Stefan wendet sich jetzt an Chris, weil er noch etwas bestellen will.
Mittlerweile füllt sich das Café. Nicht nur mit Gästen: Joel ist eingetroffen, er macht zurzeit ein Praktikum im Riptide. „Seit…“ Er überlegt kurz und weiß dann: „…letzte Woche Mittwoch.“ Samstag zur Eröffnung der Rip-Lounge war er dann also bereits dabei. „Da war gut was los“, nickt er. Der 19-Jährige geht auf die BBS 3 Fredenberg in Salzgitter-Lebenstedt und wohnt in Bad. Das Riptide ist bis dorthin bekannt: „Bei vielen Kumpels, die Vegetarier und Veganer sind, und bei Hardcore-Punks, die Platten sammeln“, sagt Joel. „Die sind auch öfter hier, das spricht sich überall herum.“ Seinen Geschmack bekommt er hier auch erfüllt: „Crust, Grind, Death Metal, Punk, Thrash Metal – hauptsächlich Krach.“ Er grinst und macht sich wieder an seine Arbeit.
„Drüben ist auf?“, fragen Detlev und Jürgen, die kurz ins Riptide blicken. Chris bejaht und fragt: „Was nehmt ihr, wie immer?“ Die beiden bestätigen, Chris nickt und sie gehen nach gegenüber in die Rip-Lounge, kurz darauf folgen auch die Getränke. Die Post und ein Paketdienst kommen an die Theke und bringen Post und Pakete. Nach einer Weile steckt Detlev seinen Kopf zur Tür herein und fragt, ob er noch eine Bestellung abgeben kann. „Habt ihr geklingelt?“, fragt Chris. Hat er, hat aber offenbar nicht funktioniert. Er erzählt, dass in der Rip-Lounge früher das Doktor Korn war, „ganz früher, Ende der 60er, da ging’s hier hoch her.“ Er grinst. „Das Doktor Korn war eine Pinte“, er macht eine kleine Pause, „freie Liebe gab’s überall“, und schränkt dann ein: „Ich war erst zwölf, 13, bin immer von der Schule hier durch.“ Er denkt kurz nach, was damals wohl noch so dazu beitrug, dass es hoch her ging, und sagt: „Tante Puttchen ist eh klar, und das Banana, ich sitze grad mit dem ehemaligen Besitzer zusammen.“ Das ist Jürgen, der Detlev Steini nennt. Er wartet in der Rip-Lounge rauchend auf Detlev und die bestellten Getränke. „Handelsweg 11 war meine Adresse“, sagt Jürgen. „Ich hatte Schmuck, Kleidung, Besonderes, Asiatika.“ Detlev erinnert sich: „Vorher war da Fletcher.“ Jürgen nickt. „Ich bin neunundachtzig da rein, raus bin ich…“, er grübelt, „zweitausendzwei oder drei – jetzt bin ich bei der Stadt.“ Chris bringt den Milchkaffee für Jürgen und den Grünen Tee für Detlev. „Dürfte ich ausnahmsweise gleich abkassieren?“, fragt Chris und stößt damit auf volles Verständnis. Beide Gäste greifen zu ihren Geldbörsen, doch Jürgen sagt: „Nein, Steini, dieses Mal bin ich dran.“ Chris dankt, nimmt das Tablett und kehrt zurück ins Haupt-Café. Jürgen und Detlev beginnen, sich an Geschichten und Erlebnisse zu erinnern. „Johnny Cash hab ich mal auf Bali kennen gelernt“, sagt Detlev gerade. „Da hat er in einer Karaoke-Bar sein eigenes Lied gesungen.“ Jürgen fällt ein: „Auf Bali haben wir uns auch mal getroffen, zufällig, das war in dem Jahr, als Jan Ullrich die Tour de France gewonnen hat.“ Jürgen war auf Bali, weil er dort Sachen für seinen Laden gekauft hat. „Viermal im Jahr war ich in Südostasien, auch in Mexiko“, erzählt er. Detlev und Jürgen haben zusammen Fußball gespielt, beide waren an Sport interessiert. „Ich bin nach Bali geflogen, als die Tour de France schon zuende war, und Steini wollte unbedingt wissen, wie’s ausgegangen ist, ob Jan Ullrich gewonnen hat – damals gab’s ja noch nicht in jedem Nest ein Internet-Café.“ Detlev kehrt thematisch zurück zum Handelsweg und weiß über das Riptide: „Angela war da vorher drin, mit ihrem Antiquitätenladen, die ist jetzt vorne an der Ecke, gegenüber vom ehemaligen Hound Dog.“ Beiden fällt der Begriff „Kontakthof“ ein, sie nennen Knuff und Pata Pata. Jürgen lacht und zeigt in die Weite der Rip-Lounge. „Hier hatte ich mal ein Erlebnis, ich war mit meiner Freundin hier, da kam Paule rein mit einer Winchester, hat nur zum Spaß in die Decke geschossen, baaamm, baaamm!“ Beide lachen. „Hier könnt’ ich Bücher erzählen“, versichert Jürgen glaubhaft. „Pata Pata hat komplett mit Matratzen ausgelegen“, fällt Detlev ein. „Und als Schüler habe ich mir immer bei Tante Puttchen Eis geholt.“ Jürgen erzählt, dass er aus West-Berlin kommt „Ich bin im MK zur Schule gegangen, das war lustig, als ich den Laden hatte, sind ab und zu meine alten Lehrer vorbeigekommen, die hab ich dann angesprochen, die hätten mich nicht erkannt.“ Die beiden erinnern sich an den Gewölbekeller unter der Rip-Lounge und überlegen, was da vor dem Peetie’s drin war. „Wild Geese 2“, fällt Jürgen ein. „War das das, wo der drin geheiratet hat?“, fragt Detlev. Jürgen verneint: „Das war im Red Pub, so hieß es davor.“ An ein Fahrradgeschäft erinnert sich Detlev. „Da ist jetzt der Comic-Laden drin“, weiß er. Zurück beim Fußball erzählt Jürgen von Anekdoten und Erlebnissen, die er als Spieler der Altherrenmannschaft der Eintracht hatte. Detlev lacht. Er arbeitet beim Theater und zitiert aus dem Stück „Gipfelstürmer“: „Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Wolters her.“ Wie aufs Stichwort kommt Joel herüber und fragt: „Darf’s noch was sein?“ Jürgen verneint: „Nein, für mich nicht mehr.“ Detlev fügt hinzu: „Es ist nett, dass du fragst!“ Joel nickt und kündigt an, dass er zum Abräumen gleich wiederkommen wird. Jürgen und Detlev kehren zurück zu ihren Erinnerungen und hören gar nicht mehr auf zu lachen.
Drüben im Haupt-Café ist André inzwischen eingetroffen. In der Küche ist er ganz gut beschäftigt, denn am MK ist gerade Pause und viele Schüler holen sich ihren Imbiss im Riptide ab. Einige stehen mit Straßenpizza bei ihren Freunden herum, die gerade ihre Bestellung zubereitet bekommen. Timo schiebt sich zwischen sie und begleicht bei Chris seine Rechnung. Beim Blick auf die Led-Zeppelin-Box hinter Chris fragt er nach dem Preis und sagt, dass er sie gerade ersteigert hat und vergleichen will. „66 Euro“, liest Chris ab. „Ja!!!“, jubelt Timo. Chris grinst: „Hast du ein Schnäppchen gemacht?” Timo erzählt, dass er sie für 20 Euro bekommen hat uns schon glaubte, zu viel bezahlt zu haben. Chris verneint: „Da kannst du im Quadrat springen.“ Das macht Timo dann doch nicht, sondern dankt, grüßt und geht.
Nach ihm kommt Sahar an die Theke. „Einen von den dunklen Coockies“, bestellt sie bei Chris. „Zum Mitnehmen?“, fragt der. „Ja“, sagt sie und diskutiert mit ihren Freundinnen, warum sie lieber den dunklen als den hellen haben möchte. „Wir haben gerade Mittagspause“, erklärt sie noch, nimmt ihren Cookie entgegen und verlässt gemeinsam mit ihren Freundinnen das Café. André hat inzwischen auch die Crêpe-Wünsche der anderen Schüler erfüllt, das Café leert sich ein wenig. André macht sich an die nächsten Crêpes auf dem Bestellzettel.
„Die Klingel hat manchmal Aussetzer“, weiß Chris über die Funkstille zur Rip-Lounge. Er verrät: „Wir lassen uns da gerade etwas Besonderes bauen, was es nicht gibt.“ Mehr jedoch verrät er nicht. Nur, dass die Rip-Lounge noch lange nicht fertig ist. „Lüftung, finale Möbel, Klingelsystem“ fehlen noch. „Es klafft noch ein Loch in der Wand, da kommt die Lüftung rein, das stört aber nicht – wir haben die Lounge erst mal in Betrieb nehmen wollen, Ende Januar kommt hoffentlich alles.“ Den Namen „Rip-Lounge“ lehnt Chris an VIP-Lounge an. „Den wusste ich schon vor einem Jahr“, grinst er.
In der Küche schnippelt André gerade Bananen auf einen fertig gebackenen Crêpe. „Samstag war ein Erfolg“, erzählt er erleichtert. „Da ist uns eine Last von den Schultern gefallen.“ Chris und André hätten vor zweieinhalb Jahren nicht zu träumen gewagt, dass das Riptide einmal zu klein sein würde. Der Sprung über den Handelsweg war ein Wagnis. Eines, das den Gästen mehr Komfort bietet. Bei einem Schmuddelwetter wie jetzt müssen die Raucher nicht mehr unter dem Schirm im Achteck frieren. Sie können im Warmen, Trockenen sitzen, rauchen und sich mit Speis und Trank bedienen lassen. Joel kommt mit einem vollen Tablett mit leeren Gefäßen darauf aus der Rip-Lounge. Noch bis Ostern wird er regelmäßig im Riptide arbeiten. Das ist noch weit weg.
Matze (van Bauseneick)
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