Donnerstag, 16. Juli
Der Monat in der Mitte von April und November gestaltet sich wie eine Mischung aus diesen beiden, nur in schwül. Wer sich vom gelegentlichen Regen nicht verscheuchen lässt, sucht sich einen Platz draußen, vor dem Café. Chris, der heute ein Grandmaster-Flash-Shirt trägt, schlängelt sich zwischen den Tischen hindurch. Er ist auf dem Heimweg und bereitet sich schon auf das Melt!-Festival vor. Dort wird er einen Stand haben und Platten verkaufen. „Nächste Woche liest Till Burgwächter im Riptide über Wacken“, kündigt er noch an, dann ist er weg.
„Es ist schön, wenn man hochguckt“, sagt Janna an einem der Tische und guckt hoch. Die Schwalben ziehen ungewöhnlich hoch über ihr ihre Kreise und rufen dazu schrill. „Wenn man sich vorstellt, dass da früher noch ein Glasdach drüber war“, sinniert sie und betrachtet den Balkon und die Bögen über sich. Sie hält inne. „Ich frag mich, wer das putzt“, grinst sie. Dann lässt sie wieder ihren Blick im Achteck schweifen. „Eine hübsche Ecke, wenn man so guckt.“
André kommt heraus und nimmt die Bestellung entgegen. „Eine Latte Macchiato mit Vanille-Eis ohne Sahne“, bestellt Janna zunächst, überlegt dann aber: „Geht auch eine Eis-Schokolade ohne Sahne?“ André fragt: „Meinst du Frappé? Das gibt’s in weißer und dunkler Schokolade, auch Vanille, kannst du auch mit Sirup verfeinern – ich glaube, das ist das, was du meinst.“ Janna denkt kurz darüber nach und meint dann: „Mir geht’s da auch um die Kalorien – ist da Zucker drin?“ André nickt, schränkt aber poetisch ein: „Ein Hauch, eine Prise nur.“ Damit überzeugt er Janna. „Okay, das nehme ich“, sagt sie. André grinst: „Dafür sind da dann aber auch viele Vitamine drin.“ Sie lachen.
Drinnen packt André Kisten, die Chris mit aufs Melt! nimmt. Die LP- und CD-Fächer sind schon ziemlich leer. Neben der Kasse liegt „Accelerate“ von R.E.M. in der normalen und der Digipak-Version zum Sonderpreis. „Die haben wir nur heute im Angebot“, sagt André. „Wir dachten uns, wir machen mal so was.“ Er geht wieder nach draußen und räumt Jannas leeres Glas ab. „Und“, fragt er sie, „kommt das dem nahe, was du dir vorgestellt hast?“ – „So ziemlich“, entgegnet sie zufrieden.
Donnerstag, 23. Juli
Neben den Seuchen- und Diktatoren-Quartetts gibt es jetzt auch ein Die-Ärzte-Kartenspiel auf dem Tresen, direkt neben dem Michael-Joseph-Jackson-Fach mit einigen Alben zum Sonderpreis, allen voran „Thriller“. „Das hat er sich mal verdient“, meint Chris. Er packt neu eingetroffene LPs aus und weg. Obenauf liegt eine ganz bunte. „Das ist Portugal.The Man, ein superaufwändiges Cover, Blüten kannst du da so rausfalten“, erklärt er. „Ich bin hier grad Kleinkram am rumtüddeln, wir müssen gleich den Abend vorbereiten“, sagt er kurz. Der Abend, der steht im Zeichen des Wacken Open Airs, denn Stamm-Leser Till Burgwächter wird eine Woche, bevor das Metal-Fetsival startet, also heute, hier themenbezogen lesen.
Dann erzählt er von einem Konzert: „Ich war mal ganz alleine bei einer Band, das war mir unangenehm, ich hab mich nicht getraut, wegzugehen, aufs Klo oder so. Das war in Wolfsburg, ein Konzert mit sechs Bands, so legendären wie Peace Of Mind – Anfangs waren da noch so 50 Leute da, irgendwann war ich alleine. Ich kannte die Band auch persönlich, die haben dann immer gesagt: Für Chris spielen wir auch noch einen, und ich hab mir nur gewünscht, dass sie aufhören…“
Chris und André packen schon wieder Plattenkisten. Morgen fährt André an Omas Teich, einem Festival in Ostfriesland, in Großenfehn. „Ich hab noch genug vom Melt!“, sagt Chris. „Ich bin noch immer kaputt.“ Die Omas-Teich-Packerei vermischt sich mit den Vorbereitungspackereien für den Abend. „Was ist denn heute Abend?“, fragt Daniel. „Eine Heavy-Metal-Lesung“, antwortet Chris, „das ist das lustigste, was es gibt.“ Daniel kann nicht: „Ich hab Training.“ Chris grinst: „Was denn, Hallen-Jojo?“ – „Fußball.“ – „’n Kicker“, sagt Chris. Daniel nickt: „Und Samstag geh ich zur Eintracht.“ Eigentlich war Daniel ins Riptide gekommen, um nach Platten zu gucken, aber die werden ja gerade verpackt. „Suchst du was Bestimmtes?“, fragt Chris. „Nee, ich wollte nur gucken“, sagt Daniel. Empfehlungen kann Chris trotzdem geben, er kennt seine Kunden: „Die neue Major Lazer ist gut, das wird eine Referenzplatte, da bin ich mir hundertprozentig sicher, die geht los mit Elektro von Diplo, dann holen sie die Dancehall-Reggae-Keule raus“, beschreibt Chris. Für Daniel klingt das verlockend. „Die Moderat hat mich enttäuscht“, entgegnet er dann, und fragt: „Wie war eigentlich das Melt!?“ Chris seufzt. „Ich sage drei Worte: Schrecklich, nie wieder. Nur einen Tag später wusste ich, dass ich schon aufs nächste Jahr warten würde.“ Eine Beobachtung hat er gemacht: „Männer in pinken Leggings sind der neue Trend.“ Daniel glaubt: „Das kann ich nicht tragen.“ Chris winkt ab: „Da haben es auch Leute getragen, die es nicht sollten.“ Zur Lesung kann Daniel nicht bleiben, er geht schon wieder.
Dafür kommt Lukas, der vor einiger Zeit nach Amon Amarth gefragt hatte. Der Technik-Verweigerer. „Inzwischen habe ich ein Handy“, sagt er resigniert. „Hab mich angepasst.“ Aber er grinst: „Meine Nummer haben nur zwei Leute.“ André fragt ihn: „Was möchtest du denn?“ Lukas dreht sich einmal um sich selbst. „Eine… Hermann-Kola.“ André grinst: „Was war das denn, ein Michael-Jackson-Move?“ Lukas entgegnet: „Eine Entscheidungshilfe.“ André fragt: „Und was dazu?“ – „Einen Muffin.“ – „Welchen?“ Lukas dreht sich erneut einmal um sich selbst. „Schoki.“ Er nimmt alles entgegen, dankt und sagt: „Ich geh wieder rüber zu Serge.“
Der kommt kurz darauf selber ins Café. „Ich bekomme einen Hotdog mit Sauerkraut“, sagt er in Richtung Chris, dreht sich um und ist schon beinahe wieder draußen. „Hast du den schon bestellt?“, vergewissert sich Chris. „Nee, ich bestelle jetzt“, sagt Serge nachdrücklich und geht wieder zu seinem Laden nach nebenan.
Till und Annika kommen ins Café. „Was darf’s denn ein?“, fragt Chris den Destruction-Shirt-Träger mit der Mähne. „Alkoholfreies Bier, Honigmilch?“ – „Haahaa, lustig“, sagt Till. „Ach nee“, korrigiert sich Chris, „ihr Metaller trinkt ja Blut aus Hörnern.“ Ein Astra bestellt sich Till stattdessen. Und Annika: „Hab ich da grad ein Becks Green Lemon gesehen?“ Hat sie, bekommt sie auch. Chris entschuldigt: „Wir müssen noch vorbereiten.“ Till entschuldigt ebenfalls: „Bin ja auch ganz schön früh da.“ Annika und er setzen sich nach draußen.
Chris niest ständig. Eine Folge vom Melt!, ist er sich sicher. Während der Umräumarbeiten findet Chris die Zeit, vom Melt! zu erzählen: „Es waren vielleicht drei trockene Stunden am Sonntag“, sagt er und niest erneut. Er berichtet vom Orkanregen und dem Einsatz von Feuerwehr und Polizei, die ein Bühnenzelt geräumt haben. „Es gibt da die Gemini-Bühne, da hatten sie das Dach nicht fest genug gespannt, da bildeten sich Blasen mit 200 Litern Wasser drin, und als der Orkanregen losging, waren natürlich alle im Zelt. Dann kam die Feuerwehr und hat gesagt: Alle raus, wenn die Blasen platzen, das ist gefährlich – ich weiß jetzt, wie laut das ist, wenn 10.000 Leute pfeifen. Die sollten alle in den Regen, mit Höschen, Bikini und Sandalen. Irgendwann kam die Polizei und wollte das Zelt räumen – ich weiß nicht, was die als nächstes gemacht hätten. Wasserwerfer vielleicht, dann wären sie alle schon mal nass. Irgendwann sind dann alle raus in den Orkanregen. Am nächsten Tag hast du gehört, alle Zelte waren durchweicht, alles war nass…“ Chris niest.
Während Chris und André weiter herumräumen, kommt Serge zurück ins Café. „Also, der schmeckt ja schon klasse“, sagt er über den Hotdog und bringt seinen Teller grinsend in die Küche. Er kommt wieder heraus, im Weitergehen sagt er noch: „Lob, wem Lob gebührt“ und ist dann auch schon verschwunden.
Till bestellt sich ein weiteres Astra und berichtet dann, wer ihn da eigentlich gerade begleitet: „Das ist Annika Blanke, sie kommt aus Ostfriesland. Ich habe sie letzte Woche in Braunschweig beim Poetry Slam getroffen, sie hat einen Text über Wacken gelesen. Wir haben uns unterhalten und festgestellt, dass wir einen ähnlichen Stil und Humor haben, und haben gesagt, wir müssen mal was zusammen machen.“ Das wird dann heute Abend sein. „Sie liest auch in Wacken, zusammen mit Andreas Schöwe, der hat ein Buch über Wacken gemacht, zum 20. Geburtstag, das heißt ‚Wacken Roll’, daraus liest er.“ Auch Till liest demnächst auf einem Festival: „Ich bin morgen in Hamburg auf dem Headbangers Open Air und übermorgen lese ich dort – ein sehr metallastiges Wochenende!“
Chris deutet auf die Wand hinter dem Lesetisch. „Guck mal, ich hab den Hintergrund extra für dich gestaltet!“ Viele Metal-LPs hat Chris dort aufgereiht, darunter auch die „Feuermond“-LP der Drei Fragezeichen. Sie verfallen sofort in Heavy-Metal-Fachsimpeleien. Till erzählt dann vom Death Angel- und Kataklysm-Konzert, das er kürzlich im Meier gesehen hat. „Bei Kataklysm ist ein Crowdsurfer, der lässt sich auf dem Rücken tragen – mit einem Hefeweizenglas in der Hand, ist da genießerisch am trinken – der Sänger hält die Band an, spricht den an – wie heißt du?, Harry oder so, Harry, du darfst dir nach dem Konzert an unserem Merchandising-Stand ein T-Shirt aussuchen, so etwas habe ich noch nie gesehen.“
Lukas kommt ins Café und bringt seine leere Flasche zurück. Er singt: „One, two, three, A B C…” Jackson 5! „Lief grad im Bierteufel”, sagt er, singt weiter, geht wieder raus und ruft noch „See You!“ in den Raum.
„Den Gitarristen von Very Wicked treffe ich ab und zu im Stadion“, erzählt Till gerade. Beim VfL Wolfsburg, was macht er da? „Da bin ich dienstlich“, sagt Till. „Ich war schon in vielen Stadien in Deutschland und bei unendlich vielen Spielen – aber das war das erste Mal, dass ich dabei war, als eine Mannschaft Deutscher Meister wurde.“ Er strahlt. „Ich habe nichts gegen den VfL – ich bin ja St.-Pauli-Fan.“ Er wirft einen Blick nach draußen, wo Annika sitzt. „Wir müssen noch absprechen, was wir lesen – sie schreibt gerade noch an einem Text, das wird eine Weltpremiere im Riptide.“
Chris und André haben sich Unterstützung für den Abend geholt. Sina steht jetzt hinter der Theke. „Seit vier Monaten helfe ich am Wochenende und mal abends, wenn Veranstaltungen sind“, sagt sie. „Damit die beiden auch mal zu Schlaf kommen“, fügt sie lächelnd an. „Ich pendele immer so zwischen Merz und hier hin und her“, sagt sie. „Ist schön hier, wie ein Wohnzimmer, es ist ein schöner Ort zum –“ sie überlegt kurz, ist sich dann aber sicher: „Arbeiten.“
Inzwischen ist Annika an den Tresen gekommen. Sie bestätigt Sina: „Ihr habt’s schön hier“, sagt sie und bestellt bei Sina noch ein Becks Green Lemon. Dann fällt ihr Blick auf die von Chris präparierte LP-Reihe. „Oh, ihr habt ‚Feuermond’ auf Vinyl?“, stellt sie erfreut fest. „Ich bin riesengroßer Fan, hab alle Folgen und kann dir sagen, die roten mit Verschraubung und so.“ Damit meint sie die alten Kassetten der Drei Fragezeichen. Annika kommt aus Leer. „Es gibt eine Metal-Party im ‚Limit’ in Ihrhofe, da kommt immer ganz Ostfriesland zusammen“, erzählt sie. „Die sind dort tolerant, da steht der Hardcore-Fan neben dem Fan von…“ Sie überlegt kurz und wählt dann exemplarisch „Eisregen.“ In Leer gibt es das alte Zollhaus mit der „40 Up Party“, schon seit Jahren läuft die da. „Die gibt es immer noch“, sagt Annika. „Und im Alten Zollhaus machen wir jetzt unseren Poetry Slam.“ Sie geht wieder raus zu Till.
Derweil stöpselt Chris das Mikro ein und testet den Sound. Sina läuft herum und räumt die letzten Gegenstände beiseite. „Sina, du kannst jemanden grüßen, deinen Freund oder so“, sagt Chris und hält ihr das Mikrofon hin. „Meine Chefs“, sagt Sina. „Meine Chefs sind super und sehen gut aus und das Riptide ist ein gutes Wirtschaftsunternehmen.“ Chris nimmt das Mikro zurück und sagt: „Das letzte hab ich nicht verstanden, nochmal!“ Er legt das Mikro auf den Tisch und beendet damit seine Arbeiten. Mittlerweile muss er nämlich gehen. Chris legt heute Abend noch im Brain auf. „Ich will noch etwas essen, ein bisschen schlafen vielleicht“, sagt er.
Das Café ist vorübergehend für Publikum geschlossen. Till und Annika sitzen draußen und besprechen ihre Texte. Guido setzt sich an einen der Tische. Zur Lesung kann er nicht bleiben, „da ist noch ein Riesenstapel Arbeit liegengeblieben“, sagt er. Dann erzählt er von D. Boon, dem Gitarristen der Minutemen. „Da gibt es eine CD mit Sessions aus der besten Minutemen-Zeit“, sagt Guido. „Das Label hat da jetzt eine Bonus-CD beigelegt mit weiteren Sessions aus der Zeit.“ Bassist Mike Watt habe die autorisiert. „Umtriebig, der Mann – wahrscheinlich einer der besten Künstler überhaupt“, findet Guido. Dann erzählt er von „Big Bottom Pow Wow“, einer DJ-Maxi mit einem Spoken-Word-Track. „Da unterhalten sich Watt, Les Claypool und Flea über das Bassspielen“, sagt Guido. „Die gibt es gerade bei Ebay“, jedoch für zu viel Geld. Guido schon wieder weg.
Draußen sammeln sich indessen viele Gäste und warten auf Einlass. Zu denen gehört auch Kui. „Wir haben am Samstag einen Gig in Gifhorn, im H1“, kündigt er an. Er spielt in der Band Carbid!. „Der nächste Auftritt ist am 22. August bei einem Bikertreffen, bei den Flying Bikers, in Biewende bei Wolfenbüttel.“ Und dann geht die Lesung los. Doch schon vor dem ersten offiziell gelesenen Satz gibt es einen regen Schlagabtausch zwischen Till und dem Publikum, dass ohnehin zu zwei Dritteln aus Freunden Tills zu bestehen scheint. „Naja, einem Drittel“, wird Till später korrigieren. Till kündigt seine spontane Gastleserin an als „die Doro Pesch Ostfrieslands“. Aus seinem Buch „Die Wahrheit über Wacken“ liest er einzelne Passagen vor, die er mehr oder weniger streng nach Buchstaben geordnet hat. Wenn Till liest, betont er seine Texte wie ein Krisengebiets-Korrespondent aus dem Heutejournal. Nach jeder Zeile ertönt aus dem aufgekratzten Publikum mindestens ein Kichern, häufig aber lautes und schallendes Gelächter. Dann überlässt Till Annika das Mikrofon, die sich in ihrem soeben erst vervollständigten Text eine Welt aus Metall ausmalt. Sie spricht unglaublich schnell und setzt ihre Pointen ganz anders als Till. Das Publikum muss sich hörbar an ihren Stil gewöhnen, aber ebenso hörbar hat es große Lust, sich auf Annika einzulassen. Mit lachmuskelkaterverzerrten Bäuchen entlassen die beiden nach einer Stunde ihr Publikum in die Pause.
Nach draußen, wo die Luft deutlich angenehmer ist als drinnen. Deswegen sitzen Stephan und Dennis auch lieber außerhalb des Riptides. „Wir können hier zwar nichts hören, aber drinnen ist es einfach zu warm“, sagt Dennis. Er überlegt, ob man nicht einen Lautsprecher oder gleich die Lesenden herausbringen sollte. „Oder nee“, dreht er sich zu André um, der an der Kasse sitzt, „Funkkopfhörer!“
Nach der Pause erspielt sich Annika endgültig eine komplette neue Fangemeinde – mit einem Text darüber, wie sie als Festivalvorbereitung Grillfleisch einkauft. Die Leute machen mit, imitieren das „Piep“ des Barcodelasers, rufen „Hunger!“ und sowieso bei jeder aufgezählten Fleischsorte mindestens „aaaah!“ oder „hmmm!“. Das Publikum feiert mit Annika ein imaginäres Grillfest, man spürt deutlich, dass ihr Text am besten gar nicht enden solle. Till greift das Grill-Thema auf und deutet auf den in der ersten Reihe sitzenden Frank, mit den Worten: „Den besten Text zu dem Thema hat Frank geschrieben, den kann ich achtmal hören und muss immer wieder lachen.“
Danach toppt Annika noch ihre Grillausführungen. Sie hyperventiliert ihre Geschichte vom ersten Mal in Wacken eher als Poetry Slam denn als Lesung. Sie outet sich ungestraft als U2-Fan und wirft immens komische Blicke auf Metaller, wie: „Black Metaller sind so böse, die schlafen sogar schlecht“ und dergleichen unfassbar viel mehr. Davon gibt es auch einen Film im Internet, wie sie diesen Text performt, und dieser Film verschaffte ihr das Engagement, in Wacken zu lesen, berichtet Till.
An sich ist längst Schluss, aber die Gäste wollen natürlich eine Zugabe. Die bekommen sie auch von beiden, Till zuerst, dem es gelingt, Braunschweig und die umliegenden Städte treffend zu beschreiben, verunglimpfend zuvorderst, und damit bei den umsitzenden Zwerchfellen die letztmöglichen Lachsalven freizusetzen. Doch auch Annika soll noch einmal lesen. „Hab ich noch was metallisches?“, fragt sie besorgt und sucht in ihren Unterlagen. „Ich hab hier noch die Wegbeschreibung vom Riptide“, zeigt sie und wählt dann doch ein Gedicht mit einem völlig anderen Thema.
Bei der Hitze drängen sich nach der Show die Gäste an der Theke und ordern Getränke. Roland kommt ins Café, genau zum Ende der Vorstellung. Er kennt Annika vom Braunschweiger Poetry Slam. Gregor, der Annika für die Zeit ihres Aufenthalts in Braunschweig Unterkunft gibt, begrüßt Roland. Als der seine Haare ausschüttelt, sagt Gregor: „Du siehst aus wie Gaby Baginsky.“
Matze (van Bauseneick)
www.krautnick.de
Hallo ihr Lieben,
oh man, da hat sich aber jemand alles gemerkt was ich gesagt habe! Klasse Bericht, schöne Location, nettes Pubklikum und super Stimmung. Fazit: GERNE WIEDER!
Literarisch-metallische Grüße aus Ostfriesland!